Nicht zum ersten Mal haben unbekannte Täter Hand an die Märchen-Figurengruppe der Fürther Künstlerin Gudrun Kunstmann im Fürther Stadtpark gelegt. Diesmal wurde ausgerechnet der Kopf der Königstochter aus dem „Froschkönig“ der Gebrüder Grimm abgeschlagen – die Terracotta-Figur des Mädchens, zu deren Füßen der Frosch sitzt, steht seit einiger Zeit kopflos am Rande des Spielplatzes neben der Minigolf-Anlage im Stadtpark.
Stadtheimatpflegerin Karin Jungkunz versucht, zusammen mit der Künstlerin Meide Büdel, eine Rettungsaktion für die zerstörte Figur zu starten. Die Bildhauerin Büdel sondiert in ihrem Künstler-Netzwerk, ob es möglich ist, den abgeschlagenen Kopf der Königstochter zu rekonstruieren.
Dies ist mittlerweile durch einen Fürther Bildhauer, der dankenswerterweise vom Grünflächenamt beauftragt wurde, geschehen. Nun geht es um den Aufstellungsort.
Die Stadtheimatpfleger sind sich einig, dass die Märchengruppe zum Stadtpark und seinem für die 1950er Jahre typischen Erscheinungsbild gehört. Deshalb sollte die Froschprinzessin auch an ihrem angestammten Platz wieder aufgestellt werden. Planungen, die Figur in einem von Vandalismus geschützten Areal zu platzieren, lehnen sie ab. Das hat Karin Jungkunz auch dem Stadtrat gegenüber deutlich gemacht.
Die bekannte Fürther Bildhauerin Gudrun Kunstmann (1917-1994) schuf für den im Zuge der Neugestaltung des Stadtparks 1951 vier Märchen-Figuren – neben dem „Froschkönig“ die „Gänseliesel“ (siehe Foto links), „Schneewittchen“ und die „Bremer Stadtmusikanten“. Letztere sind in diesem Vierer-Ensemble die einzige Bronze-Figur, die anderen drei Skulpturen sind aus Terracotta gefertigt. „Viele Fürther erinnern sich an diese Kunstwerke. Mir geht es genau so: Wenn ich als Kind mit meinem Vater im Stadtpark war, dann ging es zuerst zum Spielplatz mit den Märchen-Figuren“, sagt Karin Jungkunz.