Die Stadtheimatpfleger freuen sich sehr, dass die Wohnungsgenossenschaft Fürth-Oberasbach einmal mehr Sinn für Kleinode bewiesen hat. Mit der Wiederbelebung der Wandmalereien in einer ihrer Wohnungen am Espan hat Geschäftsführer Roland Breun erneut sein Herz für die Kunst am Bau gezeigt. Dafür gebührt im großer Dank.
Künstler restauriert Kleinod für Wohnungsgenossenschaft
Überraschender Fund in einer Genossenschaftswohnung in der Wiesenstraße. In einem denkmalgeschützten Wohnhaus aus dem Jahr 1920 in der historischen Kriegerheimsiedlung entdeckten Handwerker bei Renovierungsarbeiten unter mehreren Tapetenschichten hochwertige Malereien in Schablonentechnik. Malermeister Norbert Wittmann erkannte sofort den Wert des Kunstwerkes, stoppte die Abbrucharbeiten und meldete seine Entdeckung der Bauleitung. Der Restaurator und Künstler Béla Faragó wurde hinzugezogen und war begeistert: „Die Schablonenmalereien im Jugendstil der Jahre um 1900 sind noch gut erhalten, so dass eine Restaurierung möglich ist.“ Das Kunstwerk zeigt zwei Paare, die über eine Wiese laufen – passend zum Straßennamen und dem damaligen Wohnumfeld.
In den ursprünglichen kräftigen Farben ließ Faragó die Bordüre an allen vier Wänden neu erstrahlen. Hierzu wurden die noch vorhandenen Reste vollständig freigelegt, abgemalt und neue Schablonen hergestellt. Bei den Restaurationsarbeiten ging dem Künstler das Herz auf: “Kunstwerke im Wilhelm Busch-Stil sind in unserer Region sehr selten. Sie neu aufzumalen war eine große Freude“. Schablonenmalerei ist eine alte Technik, die es ermöglicht, ein Ornament durch exakte Wiederholung zu einem Muster zusammenzusetzen. In der Zeit des Jugendstils wurden Treppenhäuser und Wohnräume prächtig damit ausgeschmückt. Der renommierte, in Ungarn geborene Künstler ist derzeit auch in den Malzböden in der ehemaligen Brauerei Humbser und im Gasthaus Grüner Baum in der Gustavstraße tätig.
„Die Sandsteinhäuser in der Wiesenstraße sind die ersten Häuser der 1920 von Geschädigten des ersten Weltkrieges gegründeten Siedlungsgenossenschaft Kriegerheimstätte“, berichtet das geschäftsführende Vorstandsmitglied Roland Breun. „Eine vergleichbare Entdeckung gab es in unserem Bestand bisher nicht, um so wichtiger ist es, das Kleinod aus längst vergangener Zeit für nächste Generationen zu erhalten“.