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Historischer Lokschuppen ist gerettet
Was unsere Vorgänger mit Vehemenz und Hartnäckigkeit über viele Jahre gefordert haben, wird nun Realität:
Dank des privaten Einsatzes von Michael Peter (P&P Gruppe), wird der historische Lokschuppen auf dem Gelände zwischen den U-bahn Stationen Jakobinenstraße und Stadtgrenze demnächst gesichert und saniert. Damit ist das Ende in einem seit Jahren dauernden Rechtsstreit zwischen der Bahn-Tochter Aurelis und der Stadt Fürth um den Erhalt dieses Denkmals in Sicht.
Der Lokschuppen ist das älteste Baudenkmal der Fürther Eisenbahngeschichte und vermutlich der älteste noch erhaltene Lokschuppen Deutschlands. (Mehr zur Geschichte siehe http://fuerthwiki.de/wiki/index.php/Lokschuppen_von_1860).
Wir freuen uns sehr, dass der „Eisenbahnstadt Fürth“ damit ein weiteres Kleinod erhalten bleibt, das man künftig nicht ohne Stolz den Fürthern und ihren Gästen präsentieren kann.
Die Stadtheimatpflege dankt Herrn Peter für seine Bereitschaft, die Gebäude wieder mit Leben zu füllen. Wir sind schon gespannt, wie die künftige Nutzung aussehen wird.
„3 Fragen an: Fürther Stadtführerin“ – Stadtheimatpflege auf YouTube
Im Rahmen seines Reiseblogs führte der „Deutschlandjäger“ auch ein kurzes Interview mit der Fürther Stadtheimatpflegerin und Stadtführerin Karin Jungkunz.
Link: https://www.youtube.com/watch?v=RP6sm4wVE0c
Beschreibung: Karin Jungkunz macht Stadtführungen in Fürth und ist zugleich eine sogenannte Stadtheimatpflegerin. Das heißt, sie kümmert sich um die Erhaltung und Gestaltung von Denkmälern. Da ist sie in Fürth genau richtig: immerhin hat die Stadt mit 2000 Denkmälern die höchste Dichte in Bayern. Viele sind als Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, auch wenn sie bei einer Städtereise nicht gleich zu entdecken sind.
Neues Fassadenkunstwerk in Fürth
Kunst am Bau erfährt in Fürth eine geringe Wertschätzung. Bei Gebäudesanierungen werden künstlerische Akzente oft entfernt oder hinter Dämmplatten verbaut. Für Neubauten sind schlichte Formen mit nüchternen Fassaden angesagt. Gegen diesen Trend hat sich die Wohnungsgenossenschaft Fürth-Oberasbach eG entschieden. Im Rahmen der energetischen Modernisierung von 21 Wohnungen in der Georgenstraße wird eine Fassadenmalerei am Giebel angebracht. „Als Genossenschaft mit fast 100-jähriger Geschichte in Fürth verfügen wir in unserem historischen Althausbestand über einige Kunstwerke aus der Vergangenheit. Jedoch war es an der Zeit, einen neuen Blickfang in zeitgenössischer Kunstform zu schaffen“ berichtet das geschäftsführende Vorstandsmitglied Roland Breun. Als Kuratorin organsierte die Stadtheimatpflegerin Karin Jungkunz einen kleinen Kunstwettbewerb. Siegerin wurde die freischaffende Künstlerin Sascha Banck aus Fürth. Sie überzeugte die Jury mit einem durchdachten Konzept und der Eignung des Entwurfs für die ortsspezifischen Gegebenheiten. Bäume in abstrakter Form und in kraftvollen Farben werden haushoch aufgemalt und eine Schar fliegender Gänse dreidimensional angebracht. „Die Zugvögel stehen symbolisch für die Wanderbewegungen der Menschen“ so Banck „über 38 % der Fürtherinnen und Fürther haben einen Migrationshintergrund und kommen aus 139 Nationen. Viele haben in der Kriegerheimsiedlung ihr neues Zuhause gefunden“. Frau Jungkunz erinnerte an die Bedeutung von Kunstwerken im öffentlichen Raum: „Kreative Wandbemalungen geben einem Hausensemble besonderen Charme und bereichern die Stadtentwicklung. Es sind die Einzelheiten, die städtebauliche Qualität ausmachen und die Menschen mit ihrer Heimat verbindet. Leider gibt es in Fürth hierfür zu wenig Verständnis und Engagement für künstlerische Schmuckstücke. Ich hoffe jedoch auf Nachahmer.
Schliemann-Umzug zur Wolfsgrubermühle
Jetzt geht also die Diskussion um die Frage Neubau oder Erweiterung des Schliemann-Gymnasiums in die nächste Runde.
http://www.nordbayern.de/region/fuerth/veto-gegen-den-schliemann-umzug-1.5550731?searched=true
Wir Stadtheimatpfleger haben uns bereits im Februar den Fürther Nachrichten gegenüber deutlich geäußert:
„Zwischen vollständigem Erhalt und Entkernung gibt es etliche Zwischenstufen, findet Stadtheimatpflegerin Karin Jungkunz und rät, dies im Auge zu behalten. Aus ihrer Irritation macht sie auf Nachfrage kein Hehl, „sehr erstaunt“ sei sie über die Umzugspläne. In der ganzen Republik gebe es doch „viele historische Gebäude, die beweisen, dass eine sinnvolle Nutzung möglich ist“. Jungkunz ist deshalb zuversichtlich: „Man kann Kompromisse finden, einen gesunden Mittelweg.“ Fürth, meint die Stadtheimatpflegerin, sei schließlich „kein Freilandmuseum“. Sie will nun wegen des Schliemann-Gymnasiums rasch den Kontakt zum Landesamt für Denkmalpflege suchen. Alle müssten sich „rechtzeitig an einen Tisch setzen“.
Damals ging es allerdings um den Umzug der Schule raus aus der Altstadt. Mit dem Areal um die Wolfsgrubermühle bliebe das Gymnasium nun in der Stadtmitte. Deshalb sollte die Entscheidung wirklich vom Votum der Schulfamilie abhängig gemacht werden. Spricht man sich für einen Neubau aus, dann geht es um den Erhalt der beiden denkmalgeschützten Gebäude Feuerwache und Schule. Eine Nutzungsänderung muss unbedingt mit allen Vertretern der Denkmalpflege frühzeitig erörtert werden. Beispiele, was passiert, wenn man das nicht tut, haben wir in der Stadt genügend.