Über die Verleihung des Ehrenbriefes der Stadt Fürth an meinen Stellvertreter Lothar Berthold habe ich mich sehr gefreut. Herzlichen Glückwunsch, lieber Lothar und vielen Dank für die gute Zusammenarbeit!
Karin Jungkunz
Über die Verleihung des Ehrenbriefes der Stadt Fürth an meinen Stellvertreter Lothar Berthold habe ich mich sehr gefreut. Herzlichen Glückwunsch, lieber Lothar und vielen Dank für die gute Zusammenarbeit!
Karin Jungkunz
Für die Stadtheimatpflege gibt es zum Erhalt des Vorbaus am Hauptbahnhof keine Alternative. Das gesamte Bahnhofsgebäude steht unter Denkmalschutz und so soll es auch bleiben. Der Fürther Bahnhof und sein Vorplatz sind Ausdruck der Fürther Stadtentwicklung zu Beginn des 20. Jahrhunderts und gehören zum Stadtbild. Man darf gespannt sein, zu welchem Ergebnis das vom städtischen Baureferat in Auftrag gegebene Gutachten kommt. An der technischen Machbarkeit, den Vorbau zu erhalten, liegt es sicherlich nicht. Das hat bereits ein Gutachten ergeben. Es darf vermutet werden, dass es eher um die Kosten geht.
Siehe Artikel unten aus den Fürther Nachrichten vom 24. Januar
Streit um Abriss der Bahnhofsvorhalle spitzt sich zu
Deutsche Bahn und Landesamt für Denkmalpflege haben keine einvernehmliche Lösung gefunden — Entscheidung noch 2015
VON JOHANNES ALLES
In der Diskussion um die Modernisierung des Hauptbahnhofs haben sich die Fronten verhärtet. Die Deutsche Bahn beharrt auf dem Abriss der Vorhalle aus dem Jahr 1914. Das Landesamt für Denkmalpflege widerspricht. Entscheiden muss die Stadt.
FÜRTH — Dieser Konflikt kam mit Ansage. Im Sommer 2012, ein Architekturbüro erstellte gerade eine Machbarkeitsstudie zum Umbau des Bahnhofgebäudes, dämmerte es Oberbürgermeister Thomas Jung bereits. Er sehe einen Konflikt „zwischen der reinen Lehre des Denkmalschutzes und der wirtschaftlichen Nutzung des Bahnhofsgebäudes“ heraufziehen, sagte er damals den FN. Näher wollte er sich vor dem Abschluss der Studie nicht äußern.
Vor einem Jahr erfuhr dann auch die Öffentlichkeit, woher Jungs Bedenken rührten. Das Sanierungskonzept der Bahn beinhaltet unter anderem den Abriss der Vorhalle. Dazu muss man wissen: Der gesamte Bahnhof steht unter Denkmalschutz. Das Hauptgebäude stammt aus dem Jahr 1863/64, Anfang des 20. Jahrhunderts kamen die Flügel dazu, im Jahr 1914 dann der Vorbau, der zurzeit das DB-Ticket-Center und einen Zeitschriftenladen beherbergt.
„Erheblicher Schaden“
Die Verantwortlichen im Fürther Rathaus hofften noch im vergangenen Sommer, dass Bahn und Denkmalschützer eine Lösung finden. Vergeblich. „Die Fronten haben sich weiter verhärtet“, sagte Oberbürgermeister Jung am Freitag auf FN-Anfrage. Das Landesamt für Denkmalpflege sieht die Schalterhalle als „integralen Bestandteil“ des Bahnhofs. Die Deutsche Bahn allerdings, so Jung, habe angekündigt, ohne Abrissgenehmigung mache sie gar nichts mehr.
Wie berichtet, will die DB nicht nur das marode Gebäude sanieren, sondern auch das Untergeschoss, wo sich die Pendlerströme bewegen, „großzügig ausbauen“. Somit soll unter anderem Platz für Geschäfte entstehen. Nach den Worten des städtischen Baureferenten Joachim Krauße hat ein Gutachten der Bahn ergeben, dass der unterirdische Ausbau die Statik der Vorhalle ins Wanken bringt. Ihr Erhalt, so habe man es Krauße mitgeteilt, sei „mit einem vernünftigen technischen Aufwand“ nicht machbar.
Also soll sie weg und durch einen Neubau aus Glas und Stahl ersetzt werden. Von Seiten des Landesamts heißt es jedoch: Das würde nicht nur den „historischen Wert“ des Bahnhofs schmälern, sondern auch „dem architektonischen Erscheinungsbild erheblichen Schaden zufügen“. Bekanntlich kann die Münchner Behörde den Abriss aber nicht verbieten, sondern lediglich Empfehlungen aussprechen. Entscheiden muss die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Fürth. Um sich – zumal nach dem Streit um den Festsaal des Park-Hotels – nicht dem Vorwurf der „Leichtfertigkeit“ auszusetzen, so Krauße, will die Stadt „alles tun, um zu klären, ob es nicht doch eine Möglichkeit für den Erhalt gibt“. In Rücksprache mit dem Landesamt plant er, in Kürze auf die Bahn zuzugehen und den Konzern um das Einverständnis für ein weiteres Gutachten zu bitten. Die Stadt würde nicht nur das Büro auswählen, sondern auch die Kosten übernehmen.
Krauße glaubt, dass noch im Laufe dieses Jahres eine Entscheidung fallen muss. „Es wird nicht einfacher, indem man abwartet.“ Das Ziel sei ein „funktionsfähiger Bahnhof“, der den „Ansprüchen an moderne Reisezentren genügt“. Auf der anderen Seite stehe die Verpflichtung gegenüber dem Denkmalschutz. Wie würde er über die Vorhalle entscheiden, wenn sich auch nach einem weiteren Gutachten keine einvernehmliche Lösung finden sollte? Krauße: „Ich werde mir erst eine Meinung bilden, wenn wir das selbst überprüft haben.“
„Häuser erzählen Geschichten“: Unter diesem Titel wollen wir in loser Folge einen Blick hinter die Fassaden von Fürther Häusern werfen, etwas erzählen von den Menschen, die dort gewohnt haben, und zeigen, wie sich über die Jahrhunderte an solchen Orten die Stadtgeschichte entwickelt hat.
Beim Jahresgruß auf unserer Startseite war es schon einmal zu sehen, das „Evora Haus“ in der Königswarter Straße. Seine Geschichte erzählt ein Bewohner. Wir danken Bernd-Uwe Schinzel ganz herzlich für diesen Beitrag.
Fürth, um 1890. In der Stadt leben rund 43.000 Einwohner. Bürgermeister seit 1873 (bis 1901) ist Friedrich Langhans. Über ein halbes Jahrhundert lang fährt schon die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth. Vor neun Jahren hat der Adler Konkurrenz bekommen: eine Pferdebahn verbindet die beiden Städte. Die Lokalbahn nach Zirndorf wird 1890 eröffnet und 1892 bis Cadolzburg verlängert. Die frühere Bahnhofstraße entlang den Gleisen der Ludwigseisenbahn heißt seit 1875 Königswarterstraße, benannt nach Dr. Wilhelm Königswarter (1809 – 1887), Sohn einer wohlhabenden Bankiersfamilie und einem der vielen jüdischen Wohltäter der Stadt, Ehrenbürger seit 1867, Stifter des Centaurenbrunnens. Noch stehen hier nur vereinzelte Häuser. Auf dem Eckgrundstück Königswarterstraße / Luisenstraße (Ostseite) wachsen Gras und Büsche. Weiterlesen
Mit sichtlichem Stolz und Selbstbewusstsein blickt der Textilwarenhändler und Weißwarengeschäfts-Inhaber Wilhelm Philipp Erhard in die Kamera. Umrahmt von seinen Mitarbeitern steht er im Eingang des Geschäfts in der Fürther Sternstraße 5 (vorne rechts auf dem Bild), jener Straße, die seit 1977 den Namen seines Sohnes Ludwig trägt, der dort am 4. Februar 1897 das Licht der Welt erblickte. Berühmt wurde Ludwig Erhard natürlich als „Vater der Sozialen Marktwirtschaft und des Wirtschaftswunders“, obwohl er selbst diese Bezeichnung nicht besonders mochte.
Sein „Vater Wilhelm Philipp war ein Bauernbub aus der unterfränkischen Rhön, der mit großem Fleiß sein Glück in der florierenden Industriestadt Fürth machte. Die Mutter Augusta, eine Fürther Handwerkstochter, arbeitete trotz ihrer fünf Kinder ständig im Geschäft mit und vermittelte dem kleinen Ludwig – wie er sich später erinnerte – eine ,Atmosphäre bürgerlicher Beschaulichkeit und Sorglosigkeit‘“, so schildert die Stadt Fürth die Abstammung ihres berühmten Sohnes.
Das Ehepaar Erhard gehörte also mit ihrem Wäsche- und Ausstattungsgeschäft zur soliden Mittelschicht. Auch die junge Elisabeth Bock, die im Februar 1915 als „Mädchen für Küche und Haus“ zur Fürther Kaufmannsfamilie kam, kann sich noch gut an den späteren Bundeskanzler erinnern. Schließlich gehörte es im Kaiserreich zum guten Ton, Hausangestellte zu beschäftigen, die sich auch um den Nachwuchs der Familie kümmerten. Ludwig war damals allerdings schon 18 Jahre alt, lebte anfangs aber noch mit im Haus, bis er sich im Jahr 1916 als Freiwilliger zum Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg meldete.
„Wird Fürth den Klotz los?“ Unter dieser Überschrift stand dieser Tage ein Artikel in den Fürther Nachrichten (siehe auch „Aus den Medien“) über die aktuelle Diskussion um die Aufnahme des „Woolworth“-Gebäudes an der Ecke Max-/Schwabacher Straße in die bayerische Denkmalliste. Ich möchte an dieser Stelle meine Haltung dazu erläutern und vielleicht auch etwas zur Versachlichung der Debatte beitragen. Seit geraumer Zeit befasst sich die Denkmalpflege mit dem Begriff „nachwachsende Denkmäler“. Damit soll zum Ausdruck kommen, dass der Schutz historischer Gebäude nicht mit Bauten aus dem Mittelalter oder der Gründerzeit aufhört, sondern dass jede Zeit, jede Epoche schützenswerte Kulturgüter hat. In der Malerei, der bildenden Kunst oder in der Musik ist es ganz normal, Zeitgenössisches neben Traditionellem zu fördern und auch für die nächste Generation zu bewahren. Das gilt für die Architektur der Nachkriegszeit genauso. Auch in den 1950er Jahren haben sich namhafte Architekten Gedanken über die städtebauliche Entwicklung gemacht, haben ihre Ideen und Vorstellungen zu einer modernen Bauweise eingebracht. Natürlich sind in dieser Zeit, in der möglichst rasch, kostengünstig und praktisch neuer Wohn- und Lebensraum geschaffen werden musste, auch Bauten entstanden, über deren Erhalt man diskutieren kann. Doch bei der „Bilka“, die erst Ende der 1980er Jahre vom „Woolworth“ als Kaufhaus-Betreiber abgelöst wurde, sieht das doch etwas anders aus. Weiterlesen