Mit diesem Foto vom Fürther Ulmenweg und Blick auf den Pappelsteig aus unserem Kalender 2023 „Fürth – romantisch und buchstäblich wünschen wir Ihnen gesegnete Festtage und ein gesundes neues Jahr.
Auch die Arbeit der Stadtheimatpflege war noch geprägt von den Auswirkungen der Pandemie. Es konnten aber schon wieder persönliche Begegnungen stattfinden, unseren Jahresbericht 2022 geben wir im Januar persönlich vor dem Stadtrat ab. Wir haben von einem spannenden Jahr 2022 zu berichten, das sehr viele Herausforderungen, aber auch einige gute Lösungen hervorgebracht hat.
Ohne Ihre/Eure Unterstützung und das Wohlwollen, das wir erhielten, wäre vieles nicht möglich gewesen. Deshalb danken wir für alle Zeichen der Verbundenheit und hoffen sehr auf ein gesundes Wiedersehen 2023!
Je 5000 Euro von der Stadt Fürth gab es für die gelungene Fassadensanierung des ehemaligen Offizierskasinos in der Steubenstraße 27, für ein spätklassizistisches Wohnhaus in der Blumenstraße 38 und für eine Doppel-Villa in der Würzburger Straße 98/100.
Ich betonte die Bedeutung des Sanierens gegenüber einem eventuellen Abriss: „Hier liegen große Potentiale für die Einsparung von Ressourcen und CO2.“ Ganz abgesehen davon, dass Gebäude wie die drei prämierten ganz wesentlich zum Stadtbild beitragen und Erinnerungen an Vergangenes erhalten.
Willi Oberlander: Fürth. Die Stadt der kleinen Leute
Von der Preußenherrschaft bis zum Wirtschaftswunder
Der Autor schreibt dazu: „Wenn wir nicht zurückschauen, dann wissen wir nicht, wie weit wir gekommen sind. Die Geschichte von Fürth ist die Biographie ihrer Bewohner. Dieses Buch erschließt in Ansätzen die Lebenslagen der kleinen Leute in Fürth…Es geht um in unserer Wahrnehmung namenloser Menschen, die mit ihrem Leben Geschichte geschrieben haben, nicht mit ihren Taten.“
Ein sehr interessantes Buch, zu dem wir aus dem Familienarchiv Heinrich Lotter/Jungkunz viele Bilder des Fotografen Lotter (1871 – 1950) beisteuern konnten.
Erschienen im Städtebilderverlag der Fürther Geschichtswerkstatt. Preis: 24,80 Euro, zu erwerben bei Lothar Berthold, Schwabacher Straße 17, Fürth. Tel. 0911/773192 staedtebilder@t-online.de
Ein Prachtband über die „Malzböden“
Die beispielhaft sanierte frühere Humbser-Brauerei in der Fürther Südstadt.
Die Fürther Investoren-Familie Streng/Fürsattel hat mit ihrer Firma MIP aus dem Areal ein Vorzeige-Objekt gemacht, das in dem 194-Seiten-Band umfassend beleuchtet wird. Der Fotograf Christian Höhn hat den Umbau detailliert dokumentiert.
Als Stadtheimatpflegerin freue ich mich in einem Beitrag über den vorbildlichen Umgang mit dem Denkmalschutz. Und mein Mann Alexander blickt zurück auf seine Zeit als Bierfahrer beim zum Glück wieder verschwundenen Marken-Mischmasch „Patrizier“ während seines Studiums.
Das üppig bebilderte Buch ist für 39,90 Euro in der Fürther FN-Geschäftsstelle erhältlich – natürlich in den Malzböden, Schwabacher Str. 106.
Hier ein Bild von der offiziellen Präsentation mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung in der Volksbücherei. Wir danken der Stadt Fürth, der Wohnungsgenossenschaft Fürth-Oberasbach und der Volkswohl eG für ihre Unterstüzung. Der Erlös des Kalenderverkaufs wird wieder einem kulturellen Projekt zugute kommen.
Das kommende Kalender-Jahr zeigt sich in Bild und Text „romantisch und buchstäblich“. Wir haben kleine Liebeserklärungen von Autorinnen und Schriftstellern an unsere Stadt ausgewählt. Sie untermalen die stimmungsvollen Bilder des Fotografen Gerd Axmann. So ist ein Werk entstanden, das Monat für Monat zeigen will, warum unsere Heimatstadt zwar „nicht anzieht, aber festhält“.
Ein schönes Weihnachtsgeschenk für Sie und Ihre Lieben!
Das Gartenhaus hält, versteckt hinter hohen Bäumen, seit Jahren einen Dornröschenschlaf. Nach dem Willen der Eigentümer sollte es abgebrochen werden. Eine entsprechende Anzeige lag bereits vor, als Stadtheimatpflegerin Karin Jungkunz ihr Veto einlegte.
Sie schrieb – praktisch in letzter Minute – einen Brief an Oberbürgermeister Thomas Jung, um das potenzielle Denkmal zu retten. Die Stadt Fürth genehmigte deshalb nur den Abriss einer in den 1970er oder 1980er Jahren errichteten Villa auf demselben Gelände, die seit längeren leer stand, den Abbruch des über 100 Jahre alten Gartenhauses aber nicht.
Auch Vertreter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege wurden auf die Gartenlaube aufmerksam und besichtigten sie im Sommer. Jetzt ist sie offiziell in die Denkmalliste des Freistaats aufgenommen und unter Schutz gestellt worden. Seitens des Landesamts wird betont: Das Gartenhaus habe trotz seiner geringen Abmessung ein repräsentatives Erscheinungsbild. „Es zeigt mit den originellen Details wie den geschwungenen Fensterformen und einer gewölbten Nische im Innern die sichere Handschrift des renommierten Architektenduos Max Ebert und Georg Groß.“
Diese hätten, so steht es in dem Bericht, selbst bei diesem Nebengebäude das Formenrepertoire des historisierenden Jugendstils überzeugend angewendet. Neben der architekturhistorisch-künstlerischen Bedeutung habe des kleine Gartenhaus aber auch stadtgeschichtlichen Rang: Es sei „Bauzeuge für die Blütezeit jüdischen Lebens in Fürth, seine Erhaltung liegt im Interesse der Allgemeinheit“, so die Experten. Das Gebäude nämlich steht auf einem großen Grundstück in der Berolzheimerstraße, das einst Eigentum des jüdischen Fürthers Sigmund Rosenblüth war. Er war unter anderem Teilhaber einer Bronzefarben- und Blattmetallwarenfabrik in der Königswarterstraße. Damit zählte er zu der in Fürth Anfang des 20. Jahrhunderts besonders erfolgreichen Schicht jüdischer Unternehmer…
Liebe Leserinnen und Leser, mich hat diese Jugenderinnerung an das Gartenhäuschen erreicht. Eine nette Geschichte, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.
“ Ich hab da zehn Jahre lang im Sommer darinnen und davor gespielt. Die eine Hälfte diente für Gartengeräte als Abstellplatz, die andere für die Gartenmöbel und war somit im Sommer leer.
Die Familie des Eigentümers und meine Familie waren sehr gut befreundet. Der Besitzer hatte zwei Töchter. Mit der jüngeren habe ich immer gespielt, während die Mütter einmal pro Woche – meistens Mittwochs – bei Kaffee und Kuchen eine mehrstündige Dauerunterhaltung führten. Wir waren natürlich auch im Park unterwegs und im Pool, der eher ein Planschbecken war. Und im Winter dann im Kinderzimmer, das gleich rechts von der hinteren Eingangstür lag.
In den Sechzigern gab es da auch noch ein Dienstmädchen, deren Gemach vom Haupteingang schräg rechts nach hinten lag.
Der Vater starb relativ früh. Die ältere Schwester heiratete dann einen Unternehmer.
Die andereTochter heiratete zum Leidwesen meiner Mutter nicht mich, sondern einen anderen Herrn.“