Vor 25 Jahren ist die Fürther Künstlerin Gudrun Kunstmann gestorben. Anlässlich des Jahrestags hat die Wohnungsgenossenschaft Fürth-Oberasbach eine Replik der Tonfigur „Frühlingsgöttin Maja“ am Kavierlein enthüllt.
Über 40 Jahre lang prägte die 1917 in Erlangen geborene Künstlerin das kulturelle Schaffen in der Region. Alleine in Fürth finden sich bis heute Dutzende ihrer Figuren – eine der bekanntesten dürfte wohl das Flusspferd Elsbeth in den Pegnitzauen sein. Weitgehend in Vergessenheit geraten war dagegen die drei Enten in einen Teich scheuchende Frühlingsgöttin Maja. Ende der sechziger Jahre wurde das Werk schwer beschädigt und verschwand dann gänzlich. Nun ist es als Replik in den öffentlichen Raum zurückgekehrt: in die Widderstraße, direkt hinter dem Restaurant Vapiano.
Nach alter Tradition steht ein Prozent der Baukosten als Beitrag für Kunst am Bau zur Verfügung, dem wollte auch die Wohnungsgenossenschaft Fürth-Oberasbach gerecht werden. Für Restaurator und Künstler André Jeschar war es keine geringe Herausforderung. Schließlich standen für seine Replik lediglich Fotografien als Vorlage zur Verfügung.
Ein Denkmal anderer Art hat Ingrid Baier, Mitarbeiterin im Fürther Stadtarchiv, der Künstlerin gesetzt. Ihr Buch „Die Bildhauerin Gudrun Kunstmann und ihre Werke – eine Spurensuche in Fürth“ ist nach mehr als dreijähriger Recherche pünktlich zum 25. Todestag fertig geworden. Neugierig gemacht habe sie der stattliche Nachlass Kunstmanns, der sich im Stadtarchiv befindet. „Ich habe mich dann in ganz Fürth auf Spurensuche begeben, manchmal mit nicht mehr als einem vergrößerten Foto eines Kunstwerks“, berichtete Baier am Rande der Enthüllung der „neuen“ Maja.
„Die Bildhauerin Gudrun Kunstmann und ihre Werke – eine Spurensuche in Fürth“ mit zahlreichen Fotografien auf 133 Seiten ist im Stadtarchiv, im Stadtmuseum sowie in der Buchhandlung Edelmann erhältlich (16,80 Euro).