Denkmalschutz: Viele Schätze auf der Wunschliste Stadtheimatpfleger erwarten heuer bei verschiedenen Vorschlägen Entscheidungen aus München — Einsatz für die Bahnhofsvorhalle – Fürther Nachrichten vom 23. Januar 2016
Es ist eine Art Denkmal-Wunschliste für das Jahr 2016: Fürths Stadtheimatpfleger Karin Jungkunz und Lothar Berthold haben einige Schätze im Blick, die geschützt werden sollen. FÜRTH — Die Pläne für den Abriss der Haupttribüne des Ronhofs haben Karin Jungkunz und Lothar Berthold auf die Idee gebracht, sich die Sportstätten, die Fürth zu bieten hat, mal genauer anzusehen. Im Handumdrehen haben sie sich verliebt: in die Tribüne des ASV Fürth an der Magazinstraße, eine Holzkonstruktion aus den 30er Jahren. Einst hat man hier dem Pferdesport gefrönt, sagt Jungkunz. Etwa genauso alt ist der Hans-Lohnert-Sportplatz in der Südstadt mit seinem markanten Hauptgebäude. 1929 wurde er eingeweiht. Beide Sportstätten haben die Stadtheimatpfleger dem zuständigen Experten des Landesamts für Denkmalpflege, Karl Gattinger, schon gezeigt, die Entscheidung, ob sie – wie es sich Jungkunz und Berthold wünschen – unter Denkmalschutz gestellt werden, steht noch aus. Auch die Milchhäuschen in Flexdorf und Ritzmannshof stehen auf der Wunschliste des Duos. Eine Anfrage in München ist auf unverhofft großes Interesse gestoßen: Es soll jetzt sogar ein Arbeitskreis gebildet werden, so Jungkunz, der sich den bayerischen Milchhäusern widmen will und Kriterien erarbeiten soll, wann sie als schützenswert gelten. Eher wenig Hoffnung gibt es im Fall der Kofferfabrik: Der Kulturort sei schon zu oft umgebaut worden und besitze keine Denkmaleigenschaften mehr, heißt es aus München. Doch Jungkunz will nicht locker lassen, „ich gebe noch nicht auf“. Es handle sich um ein besonderes Ensemble. Mehr Einigkeit scheint hinsichtlich des Gasthauses „Zu den sieben Schwaben“ in der Otto-Seeling-Promenade zu bestehen: Offenbar war der Vertreter des Landesamts angetan. Jungkunz will am liebsten das gesamte Haus, zumindest aber die prächtige Decke bewahrt wissen. Schätze, die sie erhalten wollen, entdecken Jungkunz, die in Fürth seit vielen Jahren als Stadtführerin aktiv ist, und Berthold immer wieder bei Streifzügen durch die Stadt. In anderen Fällen werden sie von Bürgern auf Gebäude hingewiesen, und manchmal sind es Bauvorhaben, bei denen sie auf spannende Häuser stoßen. Schützenswert finden beide auch die Brunnenfassung des Burgfarrnbacher Eisweihers an der Geißäckerstraße, dort wurde früher das Bier für die Gräflich-Pückler-Limpurgsche Brauerei gekühlt. Geht es nach ihnen, soll sie ein Industriedenkmal werden. Das Landesamt kennt den Wunsch schon, hat aber auch hier noch nicht entschieden. Einsetzen will sich das Duo daneben weiter für den Erhalt der Vorhalle des denkmalgeschützten Fürther Hauptbahnhofs, die nachträglich im Jahr 1914 errichtete wurde und die die Bahn abreißen wollte: „Für uns gehört das zusammen“, sagt Jungkunz. Man habe damals extra einen repräsentativen Vorbau haben wollen: „Mittlerweile bildet das ein wunderbares Ensemble“
czi